Description:Q200

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Im Schadensinventar des Jahres 1639 wurde das Appartement über der Kapelle im zweiten Obergeschoss des Saalbaus als „Münchs Gemach“ bezeichnet.[1] Es lag in unmittelbarer Nähe zum „schwarz-Weißen Gemach“ im zweiten Obergeschoss des Küchenbaus. Seine bauzeitliche Unterteilung, innere Ausgestaltung und Nutzung ist noch nicht genügend erforscht. Die derzeitige, vermutlich erst Ende des 17. Jahrhunderts vorgenommene Aufteilung lässt folgende Raumanordnung vermuten. Nach einem dunklen Vorraum (R. 82) öffneten sich an der Grabenseite ein einachsiges Vorzimmer (R. 79) und ein zweiachsiges Audienzzimmer (R. 80), das als Eckraum von zwei zusätzlichen Fenstern der Gartenseite viel Licht erhielt. Hieran schloss das einachsige Schlafzimmer an (R. 81), das zudem vom Vorraum aus zu betreten war.

Zwei Phasen malerischer Ausstattung sind überliefert. Um 1680 wurden die Sockelzone und Fensternischen der Räume 79 und 80 mit großen schwarz-weißen Akanthusranken bemalt. Von Christian Thalwitzer kamen um 1710 Lambris mit gemalten Landschaften hinzu, die sich heute in musealer Anbringung im Korridor des Langenburger Baus im 2. Obergeschoss befinden.[2]

[1] HZAN La 130 Bü 152, Schadensinventar von 1639. Die Kenntnis und die Transkription dieser Archivalie verdankt die Autorin Frieder Leipold.

[2] Merten, Weikersheim, o. J., S. 19. Fandrey, Weikersheim, 2010, S. 40. Wiese, Fürstensitz, 2019, Abb. 17.