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Das seit der Renaissance auf Graf Wolfgang, seine Vorfahren und direkten Nachkommen abgestimmte Programm des Weikersheimer Saals wurde im Barock unter Graf Carl Ludwig um zwei Fassetten bereichert. Die schon 1710/11 hinzugefügten Ahnenporträts illustrierten die Kontinuität der Herrschaft über diejenigen Regenten hinweg, für die Weikersheim nur Nebenresidenz war. Die in einem zweiten Ausstattungsschritt hinzugekommenen Schloss- und Gartenveduten illustrierten zusammen mit den exotischen Pflanzen den damaligen Radius des Weikersheimer Hofs. Carl Ludwig kam in den Genuss einer ausgedehnten Kavalierstour vornehmlich nach Rom, Brüssel und Paris, wo er acht Monate blieb.[1] Für seine Bau- und vor allem Ausstattungstätigkeit und den Garten orientierte er sich zunächst am ranghöheren württembergischen Hof Herzog Eberhard Ludwigs. Von dessen 1711 erschienenem Stichwerk übernahm er nicht nur drei Tafeln für die Lambris, sondern fügte in gleicher Weise eine Ansicht von Weikersheim und des Lustgartens in Schäftersheim hinzu, obwohl es diese als graphische Vorlage zumindest mit weiter Verbreitung nicht gab.

[1] Zur Kavalierstour: Stangl, Reisen, 2006.