Description:Q117

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Die erste Szene der Vogeljagden nimmt innerhalb des Zyklus eine Sonderstellung ein. Mit dem am linken Bildrand vor einem Baum sitzenden Mann mit schwarzem Bart und schwarzem Schlapphut enthält es vermutlich ein weiteres Porträt nach denen des Grafen Wolfgang und/oder seinen Söhnen in den großen achteckigen Bildern. Der Mann trägt einen gelb glänzenden Jagdanzug, am Hut hängt ein schwarzer Fuchsschwanz. Rechts robbt ein Jäger mit Flinte am Boden. Er beobachtet zusammen mit seinem Hund die Enten in einem Gewässer im Mittelgrund. Die Landschaft zeigt sich winterlich mit kahlen Bäumen. Aus einem breiten Flusstal ragt in der Mitte ein monumentaler Felsen mit einer Burg.

Dargestellt ist die Jagd auf Enten, die Katzenberger von Stradanus übernommen hat (Nachdruck Olms, Tf. 42). Bei Stradanus stehen links ein Jäger und sein Knappe. Die Burg im Fluss ist eine Zutat Katzenbergers. Katzenberger hatte die Szene (samt Burg) getreu der Vorlage von Stradanus angelegt, bevor es zu einer Änderung im Sujet kam. Anstelle des Jägers mit seinem Knappen sollte er, vermutlich auf speziellen Wunsch seines Auftraggebers, am linken Bildrand den zeitgenössisch gekleideten Herrn mit dem schwarzen Bart einfügen. Da die zur Anwendung gelangten Leimfarben schlecht deckten, drehte Katzenberger die Leinwand um, was bei der letzten Restaurierung zum Vorschein kam.[1] Den Zeitgenossen mit dem schwarzen Bart hat er insofern ins Geschehen integriert, als an seinem Gürtel eine tote Ente hängt.

[1] Auch hier gilt mein Dank Herr Dipl. Ing. Erik Reinhold vom Staatlichen Hochbauamt Heilbronn, der mir Fotografien der Rückseite zur Verfügung stellte.