Description:Q156

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Die Jagd auf die Hirsche spielt sich an zwei Schauplätzen ab. In der rechten Bildhälfte ist eine eingestellte Jagd zu sehen. Dort wurden Hirsche und Rehe in einem von Tüchern umhängten Areal zusammengetrieben. In der Mitte des Areals steht ein grünes Zelt, aus dem hinter Sehschlitzen eine höfische Jagdgesellschaft das Geschehen beobachtet. Seitlich schießen aus dem Zelt heraus zwei Jäger mit Gewehren auf die Tiere. Im Vordergrund und in der linken Bildhälfte ist zu sehen, wie ein Hirsch, der einen Jäger angefallen hat, im Gegenzug von Hunden angefallen wird. Rechts vorne steht ein Jäger mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck wie Orpheus und vermutlich Graf Wolfgang auf dem Gemälde der Stierjagd. Sein adliger Stand ist am wappenbesetzten Halsband eines seiner Jagdhunde zu erkennen. Er steht mit dem Rücken zum Betrachter, wendet diesem jedoch den Kopf zu und zeigt mit der Rechten einladend auf die eingestellte Jagd. Auch auf diesem Bild ist im Hintergrund sehr klein Herkules im Kampf mit der Kerynitischen Hirschkuh zu entdecken.

Für die Hirschjagd hat Katzenberger zwei Szenen von Stradanus miteinander kombiniert. Der Hirsch in der vorderen Bildmitte, allerdings ohne dass er zuvor einen Jäger angefallen hätte, findet sich auf Tafel 10 (Nachdruck Olms, Tf. 10), der Jäger mit seinen beiden Jagdhunden auf Tafel 11 (Nachdruck Olms, Tf. 11). Allein auf Katzenberger geht der Zeigegestus des fürstlichen Jägers und die eingestellte Jagd mit dem Zelt für die Zuschauer in der rechten Bildhälfte zurück. Katzenberger bezog die Szene, die ja der einheimischen Jagd auf das Rotwild galt, auf die örtliche Erfahrungswelt. Außerdem führte er mit dem angegriffenen Jäger, dem fürstlichen Jäger und Herkules im Hintergrund einmal mehr das Motiv der landesherrlichen Fürsorge durch die Jagd aus.