Description:Q159

From NFDI4Culture Data Enrichment
Jump to navigation Jump to search

Die Hasenjagd wird im Mittelgrund fast im Alleingang von den Hunden besorgt. Im Vordergrund führt ein Mann in gelbem Wams einen Jagdhund an der Leine, während er im Gehen in leicht vornüber gebeugter Haltung in ein Jagdhorn bläst. Links neben einem Baum ist ein weiterer Jäger im blassrotem Wams zu sehen, der einem Hund, der einen Fuchs anbellt, einen Befehl erteilt. Rechts reitet ein Mann mit einem Schlapphut mit auffälligen roten Bommeln. Auf einer Kiste sitzt hinter ihm eine angekettete Wildkatze oder ein Leopard.

Katzenberger folgte treu der Vorlage von Stradanus entsprechend den Tapisserien (Nachdruck Olms, Tf. 30). Den Reiter rechts im Bild mit dem auffälligen Kopfputz und dem angeketteten Leoparden entnahm er jedoch einem Stich aus den „Venationes“ [1], sodass das Gemälde der Hasenjagd innerhalb der Weikersheimer Abfolge das erste ist, das außer auf die 1578 erschienene Tapisserien-Serie für Cosimo I. auch auf die 1596 erschienenen „Venationes“ zurückgeht.[2] Bemerkenswert ist zudem, dass Katzenberger mit dem Reiter mit Leopard erstmals eine Figur von Stradanus seitenverkehrt übernahm. Eigenständige Zutaten Katzenbergers bilden der Landschaftsausblick auf ein spitz aufragendes Gebirge und eine Eule auf einem abgestorbenen Ast. Bei einer Rückenfigur im Mittelgrund ließ Katzenberger eine modisch geraffte Pumphose etwas herabrutschen, sodass der Ansatz des Gesäßes zum Vorschein kam. Vermutlich brachte er damit den bäuerlichen Charakter der Jagd auf das niedere Wild zum Ausdruck.

[1] http://kk.haum-bs.de/?id=galle-j-exc-ab3-0062

[2] Ob dieser Stich der ersten oder der zweiten Serie angehörte, ist noch nicht ganz klar.