Description:Q160

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Wie bereits erwähnt, beginnt der Zyklus mit der Jagd auf Säugetiere nicht mit einer Jagd, sondern mit Orpheus, der die Tiere mit seinem Gesang und der Lyra Apolls um sich scharte. Orpheus sitzt vor einem dicht belaubten Waldstück, das lediglich in der linken Bildhälfte den Blick auf eine in der Ferne an einem See liegende Stadt freigibt. Von allen Seiten umgeben ihn Tiere in friedlicher Einigkeit ungeachtet ihres Jagdtriebes. Es sind jene Tiere, die der Mensch in den folgenden Szenen des Zyklus jagen wird.

Im Baum sitzen zwei Affen, wobei einer in Nachahmung des Menschen Orpheus auf einer Geige begleitet, die er sich aus einer aufgeschnitten länglichen Frucht gebaut hat. Zur Rechten Orpheus‘ stehen prominent ein Elefant mit mächtigen Stoßzähnen, ein Elch mit imposanten Schaufeln, ein Hirsch mit vorgebogenem Geweih, ein Reh, ein Schaf, ein Ochse, ein Wolf, ein Fuchs, ein Igel und eine Wildkatze. Zur Linken steht ein Hirsch, auf dessen Rücken sich ein Affe niedergelassen hat, der gerade in einen Apfel beißt. Im Hintergrund ist klein in der Ferne ein Vogelstrauß zu sehen. Es folgen Rehe, Gämsen, ein Lama, ein Wildschwein, ein Bär, ein Leopard, ein Löwe, ein Dachs und ein Kaninchen.

Das einzige Tier, das Orpheus‘ Zauber nicht erliegt, ist ein Jagdhund. Er ist mit seiner Körperpflege beschäftigt und schaut mit lebhaftem Blick auf den Betrachter. Der exakt gleiche Hund wird auf dem Bild der Ochsenjagd wiederkehren, wo er einen im Aussehen Orpheus ähnlichen Jäger zu Pferde begleitet. Der Hund und die Physiognomie des Orpheus fungieren somit als Bindeglieder sowohl zum nachfolgenden Jagdzyklus als auch zum zeitgenössischen Betrachter.