Description:Q168
Einen kunsthistorischen Höhepunkt stellt das Gemälde mit der Jagd auf Wildkatzen dar. Hier hat sich Katzenberger selbst in Anspielung auf seinen Nachnamen prominent mit in Szene gesetzt. Er teilte das Bildfeld durch einen Baum in zwei Hälften. In der linken Hälfte versuchen bäuerlich gekleidete Jäger die auf den Bäumen sitzenden Katzen mit langen Lanzen zu Fall zu bringen. In der rechten Bildhälfte steht der Maler Katzenberger mit gelber Hose, schwarzem Mantel, weißem Kragen und schwarzem Hut. In seiner Rechten hält er als Ausweis seiner Profession Pinsel und Farbpalette, in seiner Linken hinter dem Rücken einen Malstock.[1] Am rechten unteren Bildrand hat er die Signatur platziert „Balthasar Katzenberger vo[n] Wurtzburg maler hat diese gantze Decken in ∙ 13 ∙ monat alleins gemalet 1602“.
Über dem Maler fliegt im Himmel ein Vogel mit langem brennenden Schweif. Es könnte sich um einen Paradiesvogel handeln. Der Legende nach hatte er keine Füße und hielt sich deshalb immer in der Luft, also im übertragenen Sinn immer in den höheren Sphären der Kunst auf.
Im Vordergrund liefern sich Hunde und Katzen einen respektvollen Nahkampf. Gleichzeitig versucht eine Katze den Baum zu erklimmen, um so den rasenden Hunden zu entfliehen.
Auch für dieses Bild gab es bei Stradanus eine Vorlage (Nachdruck Olms, Tf. 17), die Katzenberger leicht abgewandelt hat. Beibehalten hat er den Baum, die hinaufkletternde Katze und den Nahkampf. Hinzugefügt hat er seine eigene Person und den Bauern mit Lanze links im Bild.
[1] Bei Käpplinger, Jagd, 2011, fälschlich als Waffe bei der Wildkatzenjagd gedeutet.