Description:Q205

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Thalwitzers Landschaften folgen alle einem ähnlichen Aufbau, den der Künstler vielfältig variierte. Im Vordergrund wirken charakteristische Einzelgehölze und kleine Figuren als dunkles Repoussoir, das zugleich dem Bild einen festen Rahmen gibt. Dabei sind die Figuren erzählend mit Tieren auf der Wanderschaft oder bei der Feldarbeit geschildert. Den Mittelgrund bilden Burgen, Dörfer, Ortschaften und ländliche Schlossanlagen, die oftmals zwischen sanften Hügeln liegen. Im Hintergrund dominiert der helle Himmel. Dunkle Wolken am oberen Bildrand vervollständigen das Motiv des Bildrahmens, das in der unteren Bildhälfte im Vordergrund angelegt wurde.

In den Landschafts- und Architekturbildern beschränkte Thalwitzer seine Palette auf Braun, Ocker und matte Grüntöne. Zusammen mit der weiß gefassten Vertäfelung vermittelte er damit den Eindruck beschaulicher Leichtigkeit. Zudem harmonierten die Gemälde mit den gewebten Verduren. Als Vorlage kommen Radierungen von Stefano della Bella und Johann Wilhelm Baur in Betracht, die beide mehrfach nachgestochen wurden, beispielsweise von Melchior Küsel in Wien und später nochmals von Johann Ulrich Kraus in Augsburg.[1] An Radierungen als Vorlagen erinnern nicht zuletzt die reduzierte Farbpalette und der starke Kontrast zwischen der dunklen Repoussoir-Vegetation und dem hellen Himmel.

[1] http://kk.haum-bs.de/?id=j-w-baur-kopie-ab3-0064