Description:Q214

From NFDI4Culture Data Enrichment
Jump to navigation Jump to search

Das Vorzimmer enthält 57 Emblemtafeln von Christian Thalwitzer aus dem Rechnungsjahr 1711/12. Hinzu kommen drei nachträglich eingesetzte Tafeln mit Ansichten von Schloss Langenburg im baulichen Zustand nach 1759.[1] Die einzelnen Tafeln werden von silbernen Leisten eingefasst, die als solche in den Rechnungsbüchern aufscheinen,[2] in jüngerer Zeit jedoch stark restauriert wurden. Jeweils oberhalb eines emblematischen Bildes malte Thalwitzer ein illusionistisches Schriftband für die Inscriptio in deutscher Sprache. Die Spruchbänder waren ursprünglich golden, Einige der Beischriften, so beispielsweise an der Tür, enthalten Chronogramme, deren nicht ganz einfach aufzulösende Jahreszahl das Jahr der Fertigstellung 1712 ergibt.[3]

Als Vorlagen konnte Michael La Corte vier Emblembücher ausfindig machen, die vorwiegend in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Nürnberg erschienen waren.[4] Es handelt sich um Levinus Hulsius, Emblemata anniversaria Academiae Norimbergensis, Nürnberg 1617, um Johann Michael Dilherr, Augen= und Hertzens=Lust, Nürnberg 1661, um Johann Michael Dilherr, Heilig=Epistolischer Bericht, Nürnberg 1663 und um Daniel Meisner, Politica Politica / Statistisches Städte-Buch, Nürnberg 1700.

Bei der Verwendung der Emblembücher konzentrierte man sich auf die emblematischen Darstellungen, die jeweils den Vordergrund der Tafeln ausmachen. Die Städteveduten, die beispielsweise in Daniel Meisners, Politica Politica in reizvoller Weise den Hintergrund der Embleme bildeten, wurden nicht übernommen. Statt dessen füllen in Weikersheim zumeist Landschaften mit einheitlich entlang dem unteren Drittel verlaufender Horizontlinie den Hintergrund. Entweder wollte man die Aussage auf Icon und Inscriptio konzentrieren oder es stand die Einheitlichkeit der Raumwirkung im Vordergrund.

[1] La Corte, Weikersheimer Embleme, 2019, S. 265.

[2] La Corte, Weikersheimer Embleme, 2019, S. 262.

[3] La Corte, Weikersheimer Embleme, 2019, S. 264. Die römischen Ziffern sind nicht der Reihe nach, sondern in einer speziellen Ordnung zu lesen.

[4] La Corte, Weikersheimer Embleme, 2019, S. 265–272.