Description:Q87
Im Schlafzimmer zieren die umlaufenden Lambris und die Vertäfelung der Fensternische 29 Tafeln mit Porzellan- und Fayencegefäßen. Sie stammen von Christian Thalwitzer, der zwischen Februar 1713 und Oktober 1714 dafür bezahlt wurde, dass er „das neüe Schlaffgemach ober der Taffelstuben mit allerhand porcelain Geschirr gemahlt und die Füllung vergult“ hat.[1] Dargestellt wurden mehrere Teeservices mit Kanne und Koppchen sowie einzeln präsentierte Schüsseln, Krüge, Stangen- und Deckelvasen. Thalwitzer gab die Stücke monumental ohne Überschneidungen auf einem neutralen Untergrund stehend wieder. Koppchen und Teekanne versammelte er jeweils auf einer Tazza. Vasen ordnete er symmetrisch an. Die meisten Porzellane und die Porzellan imitierenden Fayencen entstammten der Sammlung der Fürstin, was sich dank einiger erhaltener Stücke nachweisen lässt.[2] Besonderen Wert legte Thalwitzer auf Form und Dekor. Dennoch erlaubt bei einigen Stücken die gewählte Perspektive einen leichten Einblick in die Gefäße. Auf einigen Gefäßen sitzen Vögel und beleben dadurch die Sammlung.
Prinz Constantin von Hohenlohe-Langenburg unterzog die Lambris nach 1945 einer übermalenden Restaurierung. Lediglich zwei Tafeln an der Westwand hinter dem Kopfende des erhaltenen Prunkbetts haben sich im originalen Zustand erhalten. Sie sind auf den hier angefügten Fotografien zu sehen.
[1] Lippert, Leidenschaft, 2006, S. 48.
[2] Lippert, Leidenschaft, 2006, S. 48–49 mit Abbildung.